Etwas müde aber glücklich!

09. Oktober 2014

Elf lange Wochen Welpenbetreuung liegen jetzt hinter uns. Scheinbar eine lange Zeit, dennoch ist sie uns wie im Fluge vergangen. Und jetzt, an diesem Wochenende, haben uns bereits vier von sechs Welpen verlassen.

Ljudmila aus Sankt Petersburg/Russland

Ljudmila und Vitaly mit UTOPIA, Züchter aus Sankt Petersburg/Russland und Monika und Manfred Rosenbaum

Wir erinnern uns an die letzten Tage vor der Geburt, als die Spannung einen ersten Höhenpunkt erreicht. Selbstverständlich ist der Zuchtraum vorbereitet und vorgeheizt, die Wurfkiste eingerichtet, das oder die Reling angebracht damit die Welpen nicht erdrückt werden. Handtücher, Heizkissen, Waschlappen, Nadel und Faden und sonstige wurfbegleitende Utensilien bereitgelegt.
Unsere Naomi ist eine erfahrene Hündin, bislang hat sie Ihre Würfe ohne Komplikationen zur Welt gebracht. Zudem ist sie eine einzigartige Mutter bei der das Gefühl aufkommt, sie wäre bereits als Mutter geboren worden. Nun, aber jeder Wurf ist anders und kein Züchter kann darauf vertrauen, dass der Ablauf einer Geburt zur Routine wird. Insofern ist immer Spannung angesagt und jede Bewegung unserer werdenden Mutter wir festgehalten und analysiert.

Und so läuft in der Regel eine Geburt ab:

Lena aus Bodafors/Schweden

Lena mit ULAIKA, Züchterin aus Bodafors/Schweden

Die Geburt beginnt mit der Öffnungsphase, die 6-12 Stunden dauert. Der Gebärmuttermund öffnet sich, schleimiges Sekret geht ab, es kommt zum Einsetzten der ersten Wehen, die äußerlich aber noch nicht erkennbar sind, und die weichen Geburtswege werden durch die Fruchthüllen des ersten Welpen geweitet. Bei manche Hündinnen verändert sich das Verhalten, sie verweigern in dieser Phase angebotene Nahrung, sind unruhig und ängstlich, suchen abgeschiedene Plätze auf, zeigen Nestbauverhalten, gelegentlich kann es auch zu Erbrechen kommen. Nicht so bei Naomi, Sie zeigt bis wenige Stunden vor der Geburt noch Appetit, sie wird auch nicht übermäßig unruhig und sucht unsere Nähe, sucht aber keine abgeschiedene Plätze auf. Dafür sucht sie die Ihr bekannte Wurfkiste auf, scharrt und dreht sich um die Wurfkiste dann wieder zu verlassen.

Klaus für Susanne aus Wien/Österreich

Klaus für Susanne mit URIELLA, Züchterin aus Wien/Österreich

Sind die Geburtswege entsprechend vorbereitet, kommt es zur Austreibungsphase: Durch die Wehentätigkeit wird der erste Welpe in den Geburtskanal geschoben. Reflektorisch setzt die Bauchpresse ein und die Austreibungsphase beginnt. Die Fruchtblasen reißen entweder schon im Geburtskanal oder werden von der Hündin durch Lecken oder Beißen eröffnet, sobald der Welpe ins Freie tritt. Das Fruchtwasser ist anfangs farblos bzw. leicht grau opaleszierend, verfärbt sich aber durch das Freiwerden von Blutabbaustoffen aus den Randhämatomen der Plazenta grünlich, sobald sich die erste Plazenta löst. Nach der Geburt des Welpen befreit die Hündin ihn von noch vorhandenen Fruchthüllen, leckt ihn trocken und beißt schließlich die Nabelschnur durch. Öffnet die Hündin die Fruchthüllen nicht selbst in den ersten Minuten, ist menschliche Hilfe nötig, sonst erstickt der Welpe. Andererseits ist es besser, nicht zu früh einzugreifen, solange der Welpe nicht in Gefahr ist, da manche Hündinnen eine Abneigung gegen menschliches Eingreifen haben, die Geburt dadurch stocken kann oder der Welpe nicht angenommen wird, wenn zuviel Hilfe aufgedrängt wurde.

Jana aus Brno/Tschechien

Jana mit ULTIMA, Züchterin aus Brno/Tschechien (zweite von rechts)

Nachdem wir die ganze Nacht zum 20. Juli im Zuchtraum verbracht und Naomi nicht aus den Augen gelassen haben, kam dann endlich um 7:00 Uhr der erste Welpe auf die Welt. Alles verlief mustergültig, keinerlei Hilfen erforderlich. Naomi ’spulte ihr Programm‘ in der, wie in allen Würfen in der von ihr bisher gewohnten, lockeren Art und Weise ab. Innerhalb gut 2 ½ Stunden kamen insgesamt sechs gesunde Welpen auf die Welt, und alles was danach kam, konnten unsere interessierten Besucher, wie schon in vielen Jahren zuvor gewohnt, über unsere DandieCam tagtäglich 14 Stunden lang  live beobachten.

Am vergangenen Wochenende hieß es dann schweren Herzens Abschied zu nehmen. Uriella, Ulaika, Utopia und Ultima verließen uns mit ihren stolzen Besitzern in Richtung Österreich, Schweden, Russland und Tschechien. Uriel und Ultimo müssen nach ein wenig warten. Einer der Beiden wird nach England auswandern und muss noch die Einreisebestimmungen erfüllen, und der Andere hat zwar ernsthafte Interessenten, offensichtlich gibt es aber logistische Schwierigkeiten, weshalb wir beim Stand von heute noch sagen können, dass ein kleiner Rüde möglicherweise noch abzugeben ist.

2 Kommentare

  1. Meike Kuhlmann sagt:

    Wir sind Besitzer eines 14 Wochen alten Dandie -Jungen. Ihre Welpen haben alle so wunderschöne Hauben. Unser kleiner Rüde hat eher eine etwas dünne Kopfbedeckung. Gibt es eine Bürste oder ähnliches, um die Haube etwas fülliger zu bekommen? Im Übrigen ist es ein entzückenes Bild von Naomi und ihren Kindern.
    Herzliche Grüße Meike Kuhlmann

    • Vielen Dank für Ihren freundlichen Kommentar und das Kompliment für unser ‚U-Wurf-Familienfoto‘.

      Die fülligen Hauben, wie Sie sie nennen, sind das mehr oder weniger zufälliges, aber auch gewolltes Ergebnis von zwei Eltern mit ‚fülligen Hauben‘. Das muss aber nicht heißen, daß Ihr kleiner Rüde im Laufe der Zeit nicht auch einen schönen Top bekommt, – wie wir die ‚Haube‘ nennen. Wichtig ist auch ein fachmännisches Hand-Trimming, nicht unwichtig für die Entwicklung eines für den Dandie typischen Haarkleides. Gezupftes Haar wird harsch, drahtig und bekommt tiefe Farben, geschnittenes Haar wird dünn, weich und verliert die ererbte Farbe des Haares. Also Vorsicht bei der Wahl des richtigen Trimmers. Haben Sie noch etwas Geduld mit der der Entwicklung der ‚Haube‘ und der weiteren Entwicklung Ihres kleinen Rüden. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Freude.

      Ihre
      Monika & Manfred Rosenbaum von den GERMAN DANDIES‘

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